24 Stunden Enduranceday am Lausitzzring

Eine etwas andere Art von Endurorennen fand am letzten Pfingstwochenende auf dem Lausitzring im Bundesland Brandenburg statt.
Das Rennen sollte am Samstag, den 26. Mai um 17:00 Uhr gestartet werden. Da der Lausitzring ca. 600 Km von Sandhausen entfernt ist, begab sich das Kurpfalz Racing Team bestehend aus Steven Jatz, Björn Jatz und Frank Traxel, schon am Freitagvormittag auf die Reise. Dank einiger Staus dauerte es dann doch bis fast 16:00 Uhr, bis man auf dem Lausitzring ankam.
Den Abend ließ das Team gemütlich beim Grillen ausklingen. Jedoch ließ man es sich nicht nehmen die Quads im Nachtrennen noch kurz zu besichtigen.
Nach kurzer und erfrischender Nacht begab sich das Team zur Papier- und technischen Abnahme. Dann hieß es die Box in der Boxengasse einzurichten.
Ach ja – die Boxengasse hatte so Ausmaße von 300 x 150 m !!!  Box-Nummer 7 war für das Team Kurpfalz reserviert. Auf 5 x 15m konnten Fahrer und Service es sich dann im Laufe des Vormittags einrichten. Ausreichend Platz für VW-Bus, Hänger und 2 Pavillions war vorhanden. Dann galt es die Stunden bis zum Start irgendwie zu überbrücken.
Dann mußte das größte Problem des Tages sinnvoll gelöst werden: Wer startet um 17:00 Uhr? Mit Hilfe einer lustigen Knobelrunde wurde Frank Traxel die Ehre zu teil.
Die Strategie war nun, dass jeder Fahrer mindestens 2 Runden bei voller Helligkeit fahren kann. 13 km durch Schotter, Brandenburgischem Sand, knackigen Waldpassagen und tückischen Schlammpfützen,
waren doch recht anstrengend. Aber bis zum Anbruch der Dunkelheit war das Team gut im Rennen. Bei den 105 Teams in der Sportklasse, die überwiegend mit 4 Fahrern besetzt waren, zeigten die 11 Teams mit 3 Fahrern recht deutlich ihre Zähne.
Unser kurpfälzer Team konnte bis in die Nacht einen sehr guten 85. Platz in der Klasse behaupten.
Die Nacht war dann eine wirkliche neue Herausforderung für unser junges Enduro-Team. Mit den extremen Lichtverhältnissen von den zahlreichen LED-Scheinwerfern, in Verbindung mit ständigem Staubnebel führte an die Belastungsgrenzen.
Leider verletzte sich Frank seine noch nicht ganz ausgeheilten Bänder des Knöchels, als er sich mit seiner Maschine in einer Auffahrt verklemmte. Der Rennarzt empfahl ihm, auf keinen Fall weiterzufahren.
Die Geschehnisse hinterließen einen Eindruck. Keiner wollte bei dieser ersten Veranstaltung ein unnötiges Risiko eingehen. So beschloß das Team eine gemeinsame Pause bis gegen 5:00 Uhr einzulegen.
Günter Jatz übernahm die Nachtwache und ließ dann um 4:40 den Wecker für Steven Jatz läuten. Der übernahm dann die erste Runde des neuen Tages in der staubigen Hölle des Lausitzringes.
Nachdem Frank etwas geschlafen hatte, fühlte er sich wieder fit genug um wieder in das Rennen einzugreifen. Um 7:50 Uhr startet er in die 18. Runde des Teams. Ein erneuter Sturz machte allen dann klar – so geht es nicht weiter.
Also blieben Steven und Björn als Fahrer für die restlichen 8 Stunden übrig. Zu allem Übel kam gegen Mittag noch ein Defekt am Antriebsritzel von Stevens KTM hinzu. Die Gesichter wurden länger und ratloser.
Da hatte Frank einen guten Vorschlag: „Hi Steven, du wolltest doch immer mal eine 2-Takter testen? Jetzt hast du die Gelegenheit für eine Testfahrt unter Rennbedingungen“
Es wurde sogar eine recht lange Testfahrt. Nach 3 Runden und 2 Stunden hatte Steven sein Erfahrungen mit dieser 2-Takter KTM reichlich gesammelt.
Die Uhr tickte unaufhaltsam weiter… 16:30 Uhr war es, als Björn sich auf den Weg zur letzten Runde machte. Eine stilvolle Zieldurchfahrt und Ankommen waren schließlich das Ziel des Kurpfalz-Teams gewesen.
Mit echter Gänsehaut und unter dem begeisterten Jubel von 1000 Zuschauern und Mitstreitern , kurz hinter dem führenden des Teams „TM-Racing Germany Team 1“, durfte Björn über die Ziellinie fahren.
Was für ein Erlebnis, was für Strapazen, welches Gefühl, welcher Stolz – diese Herausforderung so gemeistert zu haben.
Von den Clubkameraden die herzlichsten Glückwünsche für den erfolgreichen Abschluß einer ganz besonderen Herausforderung.

Das Team: v.l. Frank Traxel, Björn Jatz

Steven Jatz

jörn vor der Zieldurchfahrt nach rund

24 Stunden Strapazen

Begeisterung auf dem Siegerkorso

Kurz nach dem Start Das Schlammloch hatte es in sich Die tükischen Eisenbahnschwellen
Eine harte Mutprobe